Text: Bärti "Gattuso" Danioth
ESC Erstfeld : FC Flüelen 2:0 (1:0)
Letzten Samstag, 03. Oktober traten die Flüeler zum Auswärtsspiel in Erstfeld an. Nach einer engagierten Leistung und ziemlich «uf dr Schnurre»
musste die Heimreise nach Flüelen in die Rose ohne Punkte im Gepäck angetreten wurden.
Die Bedingungen am vergangenen Samstag waren speziell: Eben erst noch Haus und Veh vor dem Hochwasser gerettet, traten die Flüeler zum Auswärtsmatch im Eisenbahndorf an. Dank dem vielen
Regen und einer deshalb ausgefallenen Polterwanderungen (verpasst wurde nur die Wanderung) gab auch Tuchu «the Cat» seinen Rücktritt vom Rücktritt als Torhüter.
Coach Andi Wipfli stimmte seine Mannen mit seinen persönlichen Beziehungen zu den Erstfeldern auf das Spiel ein. Er instruierte seine Truppe, sofort dem Spiel den Stempel aufzudrücken und resolut
in die Zweikämpfe zu gehen. Das Team aus vielen jungen und einigen wenigen junggebliebenen Spielern trat denn auch bis in die Zehenspitzen motiviert auf setzte die Vorgabe gleich von Beginn an
um. Weder das Heim- noch das Gästeteam erspielten sich in der Folge klare Chancen. Das Spiel entwickelte sich dann je länger sie mehr zu einem Kampf und Krampf im Mittelfeld. Beide Teams mühten
sich ab mit dem schnellen Kunstrasen und dem «huärä Schiissfeen». Die bekannten Kurzpasskombinationen – ansonsten ja bekanntlich DAS Flüeler Markenzeichen – funktionierten nicht wie gewohnt. Kurz
vor der Halbzeitpause führte der Eisenbahnersportclub einen Freistoss im Mittelfeld rasch aus und erreichte sehr viel Zug zum Tor (schneller als d NEAT). Der Erstfelder Angreifer brauchte so nur
noch einzuschieben. Einmal mehr miähsaaaam. Einzelne Grün-Weisse waren in Gedanken wohl schon beim Pausentee.
Pausentee gab es jedoch keinen – wahrscheinlich hatten die Erstfelder den Tee bereits am Samstagmorgen via die Autobahn nach Flüelen gesandt. Andi Wipfli stimmte seine Truppe auf die zweite
Hälfte ein und erinnerte daran, dass die Flüeler schon so manchen Rückstand in einen Sieg verwandelten. Je länger das Spiel dauerte, kamen die Gäste besser ins Spiel. Leider entwischte
zwischendurch aber schon wieder ein Eisenbahner und konnte den Flüeler Hüter überlisten.
Die Grün-Weissen nahmen nach dem 0:2 das Spieldiktat noch stärker in die Hand und plötzlich lief auch der Ball besser durch die eigenen Reihen. Je länger das Spieldauer dauerte, erspielten sich
die Gästen Torchancen im Minutentakt. Letztlich fehlte aber immer etwas zum Torerfolg. Mal war es eine Haaresbreite Körperlänge, mal ein paar Zentimeter (oder Meter) Zielgenauigkeit oder ein paar
Millisekunden Reaktionsfähigkeit. Kurz vor Schluss folgt auch die Szene des Spiels: Ein langer Abstoss der Erstfelder Torhüters wurde durch den Feen sehr lang, The Cat eilte rassig (eher wie ein
Gepard statt wie eine Hauskatze) aus dem Tor und lenkte mit den äussersten Spitzen seiner vollen Haarpracht den Ball an die Latte. Mit einem Lächeln auf den Lippen rannte er ins Tor zurück und
kratzte mit seiner Katzenpranke den Ball von der Linie vor dem heranrauschenden Stürmer. So blieb es beim 2:0 für Erstfeld.
Der jung gebliebene Chrigu Arnold meinte nach dem Spiel: «Der Einsatz heute vom ganzen Team war top. Jeder ist gerannt und hat für den anderen gekämpft. Leider konnten wir uns nicht mit Punkten
für den Einsatz belohnen. Nun belohnen uns wir uns halt in der Tellendisco.»
Nach dem vierten Spieltag stehen die Hafenstäder im soliden Tabellenmittelfeld. Mit der zweiten Niederlage im vierten Meisterschaftsspiel hat sich nun ein Trend fortgesetzt, der sich seit der
Wiederaufnahme nach der Coronapause abzeichnet: zu Hause hui, auswärts pfui. Setzt sich der Trend fort, sind schon mal zwei Dinge klar: Erstens ist die unmittelbare Aufstiegsgefahr gebannt,
zweitens steht am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die Buben aus dem Thäli der nächste Heimsieg an.
Man of the Match: Tuchus Haarpracht
Für Flüelen spielten: Tuchu the Cat, Bärti Danioth, Thomas Bissig, Andreas Herger, Ivan Bissig, Luca Manz, Ueli Gisler, Marco Gehrig, Mario Schuler, Chrigu Arnold, David Arnold,
Tiago Mendes Santos, Andi Wipfli, Silvan Kempf und René Baumann.